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POS

Am „Point of Sale“ – also da, wo Produkt und Kunde aufeinandertreffen – geht es um alles: Der Kunde muss „positiv erregt werden“, sagt Wirtschaftspsychologie-Experte Florian Becker. Denn so ein Verkaufserlebnis macht wach und aktiviert zum Kauf. Meine Alltagserfahrung sagt allerdings, dass so viel Erregung auch nach hinten losgehen kann.
Die 3 nervigsten POS-Strategien:

  • „Saftige Schweineschnitzel aus der Keule, das Kilo zu achtneunundneunzig“: Wer muss diese Durchsagen eigentlich machen? Die Praktikanten?
  • Gehen Sie über Los! Zwei Stunden bis zur IKEA-Kasse, nur für Spülbürste „Schrubbig“ – da kriegen irgendwann auch Schweden schlechte Laune.
  • Wischmob in der Endlosschleife. Der Screen im Supermarkt wirkt merkwürdig lähmend. Ich erstarre, ich kann nicht weiter. Ich klebe fest! Ich vergesse, was ich einkaufen wollte. Ich vergesse, wer ich bin.

Es gibt aber auch Highlights. Meine Top 3:

  • Guter Geruch. Der Biomarkt ist ein echter Nasenschmeichler. Dafür zahle ich gern das Doppelte für ein Dinkelbrötchen.
  • „Für Sie reicht das Standard-Modell.“ Verkäufern, die mir nicht um jeden Preis die Luxus-Ausführung verkaufen wollen, glaube ich jedes Wort.
  • Give-Aways ohne Gegenleistung. Wenn ich einfach mal so nebenbei eine zusammenfaltbare Kühltasche geschenkt bekomme, ohne dafür alle meine persönlichen Daten freigeben zu müssen oder mich an irgendwelchen Gewinnspielen zu beteiligen, fühle ich mich wie meine Vorfahren nach einem gelungenen Beutezug: zufrieden.

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