22 Sep E
Emotion
9,99 € sind nicht genug! Das emotionale Gedächtnis anzusprechen ist erwiesenermaßen ebenso absatzfördernd wie die Preisargumentation. Dabei muss das – selbst wenn höchste Emotionalität für ein höchst unemotionales Produkt gefordert ist – textlich nicht mal in Kitsch ausarten. Für so ein latentes Gänsehautfeeling ganz knapp am Klischee vorbeizuschreiben, das ist allerdings eine echte Gratwanderung.
Übrigens: Die von der Telecom mit Paul Pott waren nicht die ersten, die den Zuschauern mit einem Werbesong die Tränen in die Augen trieben. Das hat – MERCI! – schon der Klassiker aus den 80ern geschafft. Hier nochmal für echte Fans:
Employer Branding
… ist die Kunst, einen Konzern von innen zu bewerben. Und zwar so, dass die Wirkung auch von außen spürbar ist und die Mitarbeiter irgendwann selbst zu Werbeträgern werden: Weil sie sich mit dem Unternehmen identifizieren können und so gern dort arbeiten, dass sie es freiwillig allen Freunden und Bekannten weitererzählen. Mission erfüllt.
Entdecken, Erleben, Geniessen
Oder: Jetzt entdecken, Marke erleben, Vorteile genießen, Rabatte sichern und so weiter. Für den einen ist es Schweinebauch, für den anderen die ultimative Abverkaufs-Strategie. Manchmal muss es genau so sein – laut, kurz, schnell, prägnant. Um zu verkaufen, und das möglichst zügig. Eine bittere Erkenntnis, wenn man ursprünglich dachte, Werbetext hätte was mit Literatur zu tun.
Dabei hat Verkaufen durchaus seinen Reiz und muss nicht mal billig rüberkommen. Manchmal reicht ein kleiner Dreh, ein spezieller Twist in der Tonalität, etwas Typisches, das nur genau diese Marke macht. Und das macht dann Spaß – und plötzlich etwas unverwechselbar, was eigentlich Schweinebauch ist.
PS: Das Wort „Erleben“ gehörte im August 2015 zu den Aufsteigern des Monats. (slogan.de)