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Bleiwüste

Oder auch „Textwüste“.  Soll heißen, dass man eine Riesenmenge identischer kleiner Teilchen sieht und sonst nichts. Wie es eben in einer Wüste üblich ist: Ein Sandkorn gleicht dem anderen, und das ist auf Dauer langweilig.

Die Anordnung der Sandkörner über-, neben- und untereinander birgt tatsächlich nicht viel Abwechslung. Die von Buchstaben aber ungleich mehr. Variationen ohne Ende! Man stelle sich vor: Abzüglich all der Arrangements, die dekorative Blindtexte ergeben, bleibt immer noch eine gigantische Menge sinnvoller Buchstabenkombinationen. Und das – Achtung! – sind Texte: Romane, Drehbücher, Abschiedsbriefe, Versicherungsschreiben, Liedtexte, Bio-Referate, Einkaufslisten … Ich gerate ins Schwärmen. Die Beschäftigung mit Bleiwüsten ist faszinierend. Man muss es einfach selbst erleben.

Blindtext

Ergibt keinen Sinn, sollte nicht gelesen werden und schafft es in der Regel nicht ins finale Layout. Wenn doch, ist irgendetwas schiefgelaufen.

Briefing

Wussten Sie, dass der Begriff ursprünglich aus dem Militärjargon stammt? Das „Briefing“ war die Lagebesprechung, bei der die Tagesbefehle ausgegeben wurden. In diesem Zusammenhang ist es nur logisch, dass das Briefing mehr mit der Unterhose („briefs“) zu tun hat als mit dem Brief. Erhalte ich also ein schriftliches Briefing und denke „Hey, heute schreibt mir die Beratung“, so geht es eigentlich um einen Tagesbefehl. Aber auch der kann ja freundlich formuliert sein.

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